Wenn ein Kind oder Jugendlicher in seiner Familie in Gefahr ist oder unzureichend versorgt wird, kann das Jugendamt ein Kind in staatliche Obhut nehmen. Diese dient dem vorläufigen Schutz eines akut gefährdeten Kindes. Wird ein Kind in Obhut genommen, bieten Bereitschaftspflegefamilien eine Möglichkeit, dem Kind Sicherheit in einem familiären Rahmen zu geben. Jedes Jahr werden über 45.000 Kinder in Deutschland in staatliche Obhut genommen.
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Während der Zeit in der Bereitschaftspflege findet ein professionell begleiteter und intensiver Klärungsprozess zu der Frage statt, wo das Kind dauerhaft am besten leben kann. An dessen Ende kann entweder die Rückführung in die Familie des Kindes, eine dauerhafte Unterbringung in einer Pflegefamilie oder ein anderer geeigneter Lebensort stehen.
Darüber hinaus gibt es auch Situationen, in denen Eltern eigenständig eine zeitlich befristete Unterbringung des Kindes beantragen, um ihre Familie in einer krisenhaften Lebenssituation zu entlasten.
Sie rufen uns an oder senden eine E-Mail und vereinbaren mit uns ein erstes persönliches Informationsgespräch bei Ihnen zu Hause oder bei uns im Büro. Dort besprechen wir alle Fragen, die Sie zum Thema Bereitschaftspflege haben.
In den folgenden Monaten kommen wir in den Austausch über die besonderen Bedürfnisse von Kindern, die in einer Bereitschaftspflegefamilie leben, sowie über alle organisatorischen und rechtlichen Fragen. Die Vorbereitung ist ein offener Prozess, Sie bestimmen das Tempo und können jederzeit Bedenkpausen einlegen.
Als freier Träger der Jugendhilfe sind wir im Austausch mit unterschiedlichen Jugendämtern. Wird ein Kind in Obhut genommen, braucht es innerhalb kürzester Zeit einen sicheren Lebensort, bis seine Perspektive geklärt ist. Dann geht es sehr schnell: Mit den Informationen, die wir über das Kind haben, melden wir uns bei Ihnen und besprechen, ob Sie dieses Kind bei sich Zuhause aufnehmen können.
Wenn wir gemeinsam entscheiden, dass Sie das Kind bei sich aufnehmen, unterstützen wir Sie organisatorisch bei allen relevanten Fragen und helfen, dem Kind ein gutes Ankommen zu ermöglichen. Von nun an beraten und begleiten wir Sie als Bereitschaftspflege kontinuierlich.
Wir bieten für unsere Bereitschaftspflegefamilien ein buntes Jahresprogramm bestehend aus Festen und Familienaktivitäten an. Zudem haben Sie die Möglichkeit, an kostenlosen Fortbildungen zu unterschiedlichen Themen teilzunehmen.
Wenn für das Kind eine dauerhafte Lösung gefunden wurde, begleiten Sie mit uns den Übergang. Für uns ist wichtig, Sie dabei sowohl organisatorisch als auch emotional zu unterstützen. Der Auszug eines Bereitschaftspflegekindes ist für alle Beteiligten ein berührender Moment. In unserer Beratung bleibt daher auch im Anschluss genügend Zeit und Raum, mit Ihnen über die Erlebnisse zu sprechen.
Nach dem Auszug des Bereitschaftspflegekindes reflektieren wir gemeinsam die Zeit, in der das Kind bei Ihnen lebte. Im Anschluss besprechen wir, ob Sie weiterhin als Bereitschaftspflegefamilie tätig sein möchten, ob Sie eine Pause einlegen wollen oder wie es für Sie anders weitergehen könnte.