Jubiläumsbericht: 30 Jahre Netzwerk Pflegefamilien vom VSE NRW e.V.
Seit 30 Jahren gibt es das Netzwerk Pflegefamilien vom VSE NRW e.V. Angefangen hat es damals mit 5 Pflegefamilien, die durch das Netzwerk einen konstanten Ansprechpartner an ihrer Seite hatten. Mittlerweile begleiten die Familienberaterinnen und -berater über 540 Pflegekinder im Rahmen des Konzepts der "Westfälischen Pflegefamilien". Dazu kommen noch Bereitschaftspflegefamilien und Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften.
Doppelter Grund zum Feiern
Die Feierlichkeiten starteten vormittags mit einer Fachdiskussion unter dem Thema „Zuversicht - Mut ist der Anfang jeden Handelns“. Jens Kalpein und Cathrin Schipp begrüßten die 120 Teilnehmenden mit einleitenden Worten. Schipp betonte: „Neben den gesellschaftlichen Veränderungen gibt es in unserem Arbeitsfeld viele gesetzliche Veränderungen.“ Diese umfassen die SGB8-Reform, das Kinder- und Jugendhilfestärkungsgesetz, das Landeskinderschutzgesetz und die Vormundschaftsreform. Diese Herausforderungen erfordern von Fachleuten und Pflegeeltern große Flexibilität.
Krisenhafte Ereignisse fordern heraus, sich neu zu orientieren und neue Blickwinkel zu entwickeln. Diese Veränderungen führen zu neuen Chancen und Kooperationen, was einen mutigen Wandel ermöglicht.
Imke Büttner vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der Westfälischen Pflegefamilien hervor: „Nur mit den Pflegefamilien können Lebensorte gefunden und gestaltet werden, die ein sicheres und förderliches Aufwachsen ermöglichen.“
Optimismus in Krisenzeiten
Die Journalistin Ronja von Wurmb-Seibel sprach über Optimismus angesichts krisenhafter Ereignisse und stellte ihr Konzept vor, das auch in schweren Zeiten den Blick auf Hoffnung richtet, ohne das Faktische zu leugnen. Ihre Formel lautet: Scheiße + x.
Beteiligung als Erfolgsfaktor
Die Wissenschaftlerin Ina Ruchholz vom Perspektive Institut betonte in ihrem Kurzvortrag die Bedeutung der Beteiligung junger Menschen, der Pflegeeltern und der Eltern der Pflegekinder für ein gelingendes Pflegeverhältnis.
Erfahrungsberichte
Nach einer Pause gab es eine Talk-Runde mit Julia Akkermann und Pauline Koch, zwei jungen Frauen, die viele Jahre in einer Pflegefamilie gelebt haben. Sie schilderten ihre Erlebnisse, sowohl schöne Momente als auch schwierige Situationen, beispielsweise bei Hilfeplangesprächen. Iris Westermeier berichtete von ihren Erfahrungen als langjährige Pflegemutter. Cathrin Schipp und Jens Kalpein betonten die Wichtigkeit konstanter Ansprechpartner*innen für Pflegekinder.
Großes Fest für die Pflegefamilien
Der Nachmittag stand im Zeichen der Pflegefamilien. Auf dem Gelände an der Hansestraße wurde eine Jahrmarktatmosphäre erzeugt. Für die Kinder gab es viele Attraktionen, darunter Puppentheater, Dosenwerfen, Armbrustschießen und einen Entenlauf. Viele glückliche, geschminkte Kindergesichter genossen Popcorn, Eis, Pommes und Bratwurst.
Wir sagen: Danke
Das Jubiläum war ein wunderbares Fest für alle Beteiligten. Jens Kalpein bedankte sich abschließend bei den Pflegeeltern: „Ihr Engagement und eure Bereitschaft für mutiges Handeln ermöglichen jungen Menschen ein neues Zuhause.“
Einige Impressionen
