Am Donnerstag, den 29. September waren Mitglieder des Ausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien (AKJF) der Stadt Münster zu Gast im Jugendzentrum und in der Beratungsstelle TRACK, in Trägerschaft des VSE NRW e.V.
Ein Besuch, der eigentlich ein ganz normaler Besuch sein sollte und im Rahmen der nun anstehenden Haushaltsberatungen der Stadt Münster stattfand.
Der VSE-NRW e.V. hat bei der Stadt Münster eine Ausweitung des Beratungsangebotes des TRACK beantragt. Die Ausschussmitglieder beraten über das Anliegen und die Arbeit des Jugendhilfeträgers, um zu klären, ob der Antrag und die Ausweitung des Angebotes Eingang in den Haushalt der Stadt finden kann.
So weit, so alltäglich. Aber alltäglich sind die Themen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die die Angebote des TRACK besuchen, oftmals nicht. „Jung zu sein ist nicht immer leicht“, so Moritz Prasse, der als Sozialpädagoge im TRACK arbeitet. „Und insbesondere dann nicht, wenn ein junger Mensch ein Merkmal aufweist, welches ihn von der Mehrheit der anderen jungen Menschen abhebt“.
Das gilt gerade auch für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intergeschlechtliche und andere queere Personen, die die Zielgruppe des Jugendzentrums sind. Besonders diese jungen Menschen finden bei den Mitarbeiterinnen des TRACK ein offenes Ohr und konkrete Beratung bei all den sehr komplexen Fragen, die mit ihrer, nicht nur sexuellen, Identität verbunden sind. „Was ich bei mir wahrnehme, ist das eigentlich richtig? Bin ich richtig? Wie kann ich über meine Gefühle und meine Identität mit meinen Eltern sprechen, wie kann ich meinen Freundinnen gegenübertreten? Wie finde ich Menschen, denen es sehr ähnlich wie mir geht?“.
Genau für diese Fragen und Themen ist das TRACK mit dem freizeitpädagogischen und beraterischen Angebot da. Die Mitarbeiterinnen des TRACK sind Ansprechpersonen und Beraterinnen für Eltern und weitere Angehörige ebenso wie für Fachkräfte wie zum Beispiel Lehrer*innen. Und der Beratungsbedarf nimmt zu.
Über die sehr komplexe, oftmals herausfordernde Arbeit und die Themen der jungen Menschen kamen die Mitarbeiter*innen des TRACK und die Ausschussmitglieder am letzten Donnerstag gut ins Gespräch.
Und ja, es ging auch um die schreckliche Gewalttat am Randes des diesjährigen CSD. Der gewaltsame Tod von Malte C. hat einen tiefen Einfluss auf die aktuellen Themen der jungen Menschen. Diese Situation verursacht noch größere Unsicherheiten und Ängste, Sorgen vor weiterer Ausgrenzung und Gewalt.
Und so war der Besuch der Mitglieder des AKJF ein gutes und ein solidarisches Zeichen der Ausschussmitglieder, das TRACK als Anlaufstelle und sicheren Ort für queere Menschen zu schätzen und zu würdigen.