Eine Vielzahl von Wohlfahrtsverbänden und anderen sozialen Organisationen spricht sich gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete in Münster aus. Unter dem Motto „Die beste Bezahlkarte ist das Bankkonto“ fordern sie in einem gemeinsamen Aufruf die Stadt Münster auf, mit einem Ratsbeschluss gegenüber dem Land NRW deutlich zu machen, dass eine Bezahlkarte weder im Interesse der Stadt noch der Geflüchteten liegt.
Fast alle Geflüchteten in Münster verfügen über ein Bankkonto. Dies bietet die einfachste, günstigste und beste Form der finanziellen Teilhabe. Eine zusätzliche Bezahlkarte ist daher nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv. Bezahlkarten führen zu Entrechtung von Geflüchteten, schränken die Selbstbestimmung ein, erschweren Integration und Teilhabe und sind verwaltungsaufwändig und teuer, heißt es in dem Aufruf. Eine Bezahlkarte würde die Selbstbestimmung von Geflüchteten stark einschränken und damit gesellschaftliche Teilhabe verhindern. So könnte etwa nur noch ein beschränkter Bargeldbetrag abgehoben werden und auch keine Überweisungen durchgeführt werden.
Den Aufruf haben bislang folgende Organisationen unterzeichnet: AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen, Caritas Stadtverband Münster, Der Paritätische NRW Kreisgruppe Münster, DGB Stadtverband Münster, Integrationsrat der Stadt Münster, Ausschuss gesellschaftliche Verantwortung des evangelischen Kirchenkreises, die GGUA Flüchtlingshilfe e.V. sowie viele weitere Organisationen aus dem sozialen Bereich.
Die Organisationen unterstützen daher die bisherige Auffassung der Stadt, die eine Bezahlkarte für überflüssig hält. Dies sollte auch gegenüber dem Land NRW deutlich gemacht werden, das momentan die Einführung von Bezahlkarten für Geflüchtete prüft. Der Aufruf ist hier zu finden: https://t1p.de/cfemg